Die DPSG – als Bundesverband – pflegt „seit den 60er Jahren enge Kontakte mit Pfadfinderorganisationen in Afrika, Südamerika, Asien und im Nahen Osten. In zahlreichen Projektpartnerschaften unterstützen sie lokale und regionale Entwicklungsprogramme wie landwirtschaftliche und handwerkliche Ausbildungszentren, Wohnheime, nationale Pfadfinderzentren, Ausbildungsprogramme, Saatgutaktionen und Gemeinwesenprojekte personell und finanziell“ (Satzung und Ordnung des Verbandes, 113). So fand 1965 eine erste entwicklungspolitische Jahresaktion statt, bei der es um ein Projekt in Cachimayo, Bolivien, ging. In den 80er Jahren gab es eine Rückbesinnung auf den Stand der Partnerschaft. Hier entschieden sich einzelne Diözesen, einen Partnerschaftsvertrag einzugehen. 1989 war es so weit, erstmals war eine Mainzer Delegation in Bolivien, 1990 erfolgte ein Gegenbesuch, bei dem dann der Partnerschaftsvertrag besiegelt wurde. Seit dem finden im Rhythmus von zwei Jahren wechselnde Besuche statt: um einander vertieft kennenzulernen und die Partnerschaft weiterzubringen. Auch zwischendurch besteht die Kommunikation, die in den letzten Jahren erheblich verbessert wurde. 1996 wurde beschlossen, ein gemeinsames Projekt zu wagen. Anders als geplant ergab sich ein Projekt – die Hilfe für einen Sozialarbeiter, Juan Dennis Torres, der an Kehlkopfkrebs erkrankt war. Hier wurde gemeinsam versucht, das Geld für seine Operation zusammenzubekommen.
1996/7 wurde auch beschlossen, Pfadfinderhüte, die in Sucre hergestellt werden. Vom Erlös wird die Arbeit unserer Freunde unterstützt. So wurde ein Computer in Bolivien angeschafft mit dem nötigen Equippment für die Kommunikation via Internet und eMail. Beim letzten Besuch der bolivianischen Freunde in Deutschland konnte das Geld überreicht werden. Bei diesem Besuch wurde auch beschlossen, Partnerschaften zwischen Stämme zu gründen. Die Partnerschaften sind im Aufbaustadium.
Das Projekt zur Zeit lautet „Reforzando la Amistad“ „Neu-Stärkung der Freundschaft“. Hier gilt es, die Freundschaft mit den Bolivianischen Pfadfinder auf breitere Füße zu stellen. Sechs unserer bolivianischen Freunde aus sechs verschiedenen Stämmen lernen deutsch, um die Kommunikation mit unseren Stämmen zu erleichtern. Es entsteht eine Partnerschaftszeitung, die von beiden Verbänden gemeinsam hergestellt wird, die Texte werden zweisprachig aufgenommen, wobei deutsche und spanische Texte nebeneinander stehen. Außerdem wurde eine e-Mail-Liste eingerichtet, um Informationen zur Arbeit der Verbände und andere Neuigkeiten zu verbreiten. Inzwischen funktioniert auch das Chatten miteinander.