Bericht von der Mitgliederversammlung 2008
Die diesjährige (siebte) Mitgliederversammlung fand am 07.06.2008 in Mainz statt. Im Vorprogramm besuchten die Teilnehmer den Mainzer Dom. Der Ort wurde ausgewählt, um im Zentrum unseres Verbandes möglicht vielen Mitgliedern die Teilnahme ohne längere Anfahrt zu ermöglichen. Leider war die Resonanz nicht groß. Durch den Dom führte Frau Dr. Pelizaeus vom Referat für Domführungen des Bistums.
Der Mainzer Dom ist als Kathedrale und Bischofskirche der geistliche Mittelpunkt des Bistums Mainz. Unter dem Patronat des heiligen Martin von Tours versammeln sich hier seit mehr als 1000 Jahren die Gläubigen der Stadt und des Bistums Mainz zusammen mit dem Bischof von Mainz und dem Domkapitel, um als lebendige Kirche Zeugnis zu geben für den christlichen Glauben.
Kurz nach 975 n.Chr. ließ Bischof Willigis mit dem Bau des Domes beginnen. Das geplante Gebäude war so groß, dass damals alle Christen der Stadt in ihm Platz gefunden hätten.
Der Anlass für diesen Bau bestand aber nicht in einem Raummangel, sondern hatte viel mehr kirchenpolitische Gründe: Der doppelchörige Dom des Erzbischofs von Mainz und Kanzlers des Reiches sollte der Staatsdom des Reiches werden. Doch er konnte die Verwirklichung seiner Idee nicht mehr erleben: am Tage der Einweihung im Jahr 1009 vernichtete ein Brand den stolzen Bau.
Erst der zweite Nachfolger des heiligen Willigis, Erzbischof Bardo, vollendete den Wiederaufbau in etwas veränderter Gestalt und weihte ihn im Beisein des Kaisers 1036 ein. In den folgenden beiden Jahrhunderten wurde der Dom jedoch noch mehrfach von Bränden und kriegerischen Unruhen beschädigt, so dass erst am 4. Juli 1239 – dem heutigen Kirchweihfest – auch das Westwerk des Doms eingeweiht werden konnte.
Dank dieser langen Baugeschichte spiegelt sich im Mainzer Dom die Entwicklung im Baustil der Romanik: der Unterschied zwischen der schlichten und monumentalen Bauweise zur Zeit der ottonischen Kaiser im Ostchor und der reich gegliederten Architektur des Westchors mit der Kuppel zur Zeit der Staufer ist deutlich zu erkennen.
Neue Zeiten haben neue Ideen und bringen diese auch in den Bauten zum Ausdruck. Die Gotik steuerte ihren Teil zum Dom bei: Um 1300 werden die Wände der beiden Seitenschiffe durchbrochen und jeweils um eine Reihe mit Kapellen erweitert: eine wesentliche Veränderung des romanischen Raums.
Nach einem Blitzschlag, der den gotischen Westturm vernichtete, fand der Sohn des berühmten Baumeisters Balthasar Neumann, Ignaz Michael, die geniale Lösung eines bis in die äußersten Spitzen steinernen Kuppelbaus. Diese Lösung der Barockzeit war zunächst sehr umstritten, hat sich im Lauf der Jahrhunderte aber gut bewährt: Der steinerne Turm übersteht ebenso 1793 die Beschießung durch die deutschen Truppen, die die Heere der französischen Revolution aus Mainz vertreiben wollten, wie im 20. Jahrhundert die verheerenden Brände des Zweiten Weltkriegs.
Der Ostturm wechselte im 19. Jahrhundert mehrfach die Gestalt, als sich immer wieder starke Bauschäden bemerkbar machten. Den Grund für diese Schäden entdeckte man aber erst zu Beginn des 20. Jahrhundert: Der Dom ist auf Eichholzpfahlgrundierungen gebaut, die im Laufe der Zeit, als der Grundwasserspiegel absank, morsch geworden waren. 1924 – 1928 wurden die Fundamente durch neue Baumethoden gesichert und die auseinanderstrebenden Steine wieder fest zusammengefügt.
Bei den Bombenangriffen der Alliierten im August 1942 wurde der Dom getroffen und brannte aus. Bis 1960 wurde eine umfassende Innenrenovierung mit einer Umgestaltung des Westchores abgeschlossen. Nicht zuletzt durch Umweltschäden, aber weiterhin auch durch Spannungen in den Fundamenten sind immer wieder Sicherungsmaßnahmen und Renovierungen des Mainzer Doms erforderlich.
Die eigentliche Mitgliederversammlung schloss sich im Jugendhaus Don Bosco an. Ulrike Plappert, die stellv. Vorsitzende von PfIFF eröffnete die Versammlung und stellte die Beschlussfähigkeit fest. Der Vorstand berichtete über die Aktivitäten des Vereins aus dem Zeitraum seit der letzten Mitgliederversammlung. Mittlerweile hat der Verein 81 Mitglieder. Im Jahr 2007 hat der Verein fünf neue persönliche Mitglieder und ein korporatives Mitglied gewonnen.
Die Diözesanvorsitzende Sabine Eberle berichtet von den verschiedenen Aktivitäten, die unter dem Motto „100 Jahre Pfadfinden“, stattgefunden haben. Sie wies weiter auf die Veranstaltung in diesem Jahr hin und auf das Diözesanlager 2009 im Allgäu. Damit erging auch die Anfrage an PfIFF um Mithilfe, dort wo es möglich ist.
Klaus Bodisch gab einen Kassenbericht. Die ordnungsgemäße Kassenführung wurde durch den Bericht der Kassenprüfer Eberhard Schneider und Franz Haus aus Mainz bestätigt. Satzungsgemäß beschloss die Mitgliederversammlung, den im letzten Jahr erwirtschafteten Überschuss in den Haushalt 2008 zu übertragen. Auf Antrag aus der Versammlung wurde der Vorstand danach einstimmig entlastet.
Zur Beschlussfassung standen vier Anträge zur Bezuschussung der Arbeit im Diözesanverband an. Sabine Eberle, die als Diözesanvorsitzende Mitglied im Vereinsvorstand ist, vertrat die Anträge vor der Versammlung. Es wurde Unterstützungen für das Bundeswölflingslager 2008, Arbeitsmaterial zu Gruppenstundenbesuchen des Arbeitskreises Pfadfinderstufe, für Werbung zum Diözesanlager 2009 und für die Anschaffung von Präsentationswänden des Diözesanverbandes beantragt. Den Anträgen wurde von der Mitgliederversammlung stattgegeben. Insgesamt werden diese Aktionen mit 2.000 EUR bezuschusst.
Als Termin für die Mitgliederversammlung 2009 wurde der 7. Juni 2009 festgelegt. Auf Wunsch der Versammlung wurde der Sonntag als Versammlungstag bestimmt. Der Ort für die Versammlung wird in der Einladung bekannt gegeben. Damit ergeht die Bitte, bei Planungen im Diözesanverband diesen Termin freizuhalten, um möglichst vielen (noch aktiven) PfIFF-Mitgliedern die Teilnahme möglich zu machen.
Von der Arbeitsgruppe für eigene Öffentlichkeitsarbeit wurde der neue Flyer zur Information über PfIFF und zur Mitgliederwerbung vorgestellt. Hans Beier hat im letzten Jahr beim „Treffpunkt Westernohe“, dem Ehemaligentreffen anlässlich 100 Jahre Pfadfinden einen Film erzeugt. Dieser kann beim Freundes+Fördererkreis, Bundesverband erworben werden. Ebenso hat er eine Film über die Diözesanveranstaltung „Scouting's Sunrise“ gedreht. Dieser kann im Diözesanbüro erworben werden. Weiterhin hat er eine Postkarte mit Bildern aus den Versammlungen gemacht. Wer Interessen an diesen Dingen hat, sie sind zum Gestehungspreis zuzüglich einer Spende erhältlich, melde sich bitte bei Hans und Klaus.
An alle Mitglieder ergeht die Bitte im eigenen Freundes- und Bekanntenkreis sowie bei ehemaligen DPSG-lern für unseren Verein zu werben. Beitrittserklärungen können im Internet herunter geladen werden oder bei Klaus angefordert werden.
Klaus Bodisch